Project Ghana

So nun wird das etwas klarer

Nach dem Telefonat mit dem „Auftraggeber“, habe ich so einen ersten Eindruck bekommen, was er möchte.
Die Unterlagen zum Unternehmen und den Fahrzeuge, die er mir zugesagt hat, sind angekommen.

Das ist eine ziemlich bunte Truppe was die Ausbildung und Schulbildung betrifft. Einige mit JSH-Level Schulausbildung. 
Aber was heisst JSH – Level?
Da kann ich jetzt nicht nochmal nachfragen, was kann denn jemand mit 9 Jahren JSH und was ist JSH. Wie gut, dass es Google gibt, dachte ich mir.
Leider liefert Google da keine brauchbaren Ergebnisse. Das könnte aber auch Junior High School bedeuten, würde immerhin Sinn machen. 9. Klasse Hauptschule ist ja nicht schlecht, da kann man schon gut drauf aufbauen.

Bis ich dann mit Frank telefoniert habe. Frank ist am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TUM, er hat vor einiger Zeit für ein Forschungs-Projekt mit Afrika eine Uni in Mittelafrika besucht. Aber nicht irgendeine, sondern wie er sagt „cutting edge“ also hört sich vielversprechend an. Beim Besuch vor Ort haben Sie festgestellt, die Studieninhalte in Afrika doch ein anderes Niveau haben als an der TUM. Gut TUM ist eine Exzellenz-Universität und ist schon mit das beste was es gibt. 
Aber nach der Erzählung von Frank muss ich nochmal zurück zum JSH-Level. Das ist nicht das gleiche, was wir in Deutschlang nach 9 Jahren Schule erwarten können. Die Schüler in Afrika können ja nun auch nichts dafür, ich glaube viele sind erstmal froh, wenn es eine Schule gibt, und sie überhaupt die Möglichkeit auf Ausbildung und Bildung haben. Dafür sind sie mit Sicherheit im improvisieren viel besser als wir.

Ich hatte den Auftraggeber nach der höchsten Schulausbildung oder Beruf gefragt, weil ich mir eine Bild machen möchte, wo ich mit dem Training anfangen soll.
Nun mache ich einfach einen Stufenplan mit verschiedenen Modulen, und überspringe einfach Module, falls die Kollegen in Afrika das alles schon kennen. Da muss man einfach flexibel sein, und adhoc auf das reagieren, was man vor Ort vorfindet.

Starten werden ich mit „Grundlagen Elektrotechnik“ und „Einfacher Stromkreis sowie Ohmsches Gesetz“. Was sind Stromlaufpläne und wie liest man Stromlaufpläne, dann Messen und Messgeräte. Wenn das alles schon bekannt ist, freuen sich die Kollegen, dass sich schon viel wissen und ich freue mich, dass es eine gute Basis gibt, auf die man aufbauen kann. Wenn sie allerding nicht wissen wie man Strom, Spannung oder einen Widerstand misst, dann habe ich ein Problem.

Hilf nix, immer schön locker bleiben und das Beste draus machen.

Das zweite was ich bekommen habe, waren die Service-Unterlagen der Fahrzeuge. Das sieht ja nicht so kompliziert aus, und ist mir auch so weit verständlich. 


Soweit ich das sehen kann, sind die Unterlagen ziemlich vollständig. 
Ich hatte danach gefragt, um herauszufinden, was den schon vor Ort vorhanden ist und was ich eventuell noch besorgen muss. Nur leider ist das meiste in Chinesisch; ist aber auch nachvollziehbar, da eine Menge der Maschinen und Fahrzeuge aus China stammen. Die haben bestimmt gedacht ich spreche perfekt chinesisch, nur weil in meinem Lebenslauf steht, dass ich dort 2 Jahre gearbeitet habe. Mit ein bisschen elektrischem Sachverstand und Sachkenntnis, sowie den teilweise auch in englisch vorhanden Beschreibungen komme ich schon klar damit. 

So langsam wird mir klar was auf mich zu kommt, und auf was ich da eingelassen habe.

Es kann aber auch sein, dass ich das alles viel zu schwarzsehen und die eine grundsolide Ausbildung haben die Grundkenntnisse gut beherrschen. Dann kann ich einige Lern-Module überspringen und wir gehen direkt in den Experten-Modus über und schau uns die Funktionsweise eines CAN-Bus-Analysers an, oder wir analysieren die Traces, um mögliche Timing Probleme zu finden. 

#DieHoffnungstirbtzuletzt
#StayTuned

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