Project Ghana

Die Sache mit dem Internet

Wir sind schon ganz schön verwöhnt in Deutschland, wenn es um Internet geht. Immer und überall guten Empfang und schnelles Internet, WLAN an jeder Ecke und über das Datenvolumen der SIM-Karte muss man sich auch keine Gedanken mach. Aber was ist, wenn es kein WLAN gibt?

Genau so ist das hier. 

Das mich meine deutsche SIM-Karte und die Gebühren für die Nutzung des Internet in Ghana schnell ein Vermögen kosten würde, war mir in Deutschland schon klar. Also muss eine lokale Karte her. Hat auch gut und schnell funktioniert, die Firma hat eine für mich, das muss ich nicht mal zahlen. Nach ein paar Startschwierigkeiten hat der „WLAN-Hotspot“ über mein Handy mit der neuen Karte auch funktioniert. Also gut alles fein, dachte ich mir, habe erstmal 90% der Apps auf dem Handy deaktiviert, damit sie nicht ständig ein Update runterladen.

Nach 2 Tagen kommt eine SMS, dass ich nun 80% des Datenvolumens aufgebraucht hätte. Kann doch nicht sein, dachte ich mir es sind doch 25GB pro Monat.

Bis ich dann draufgekommen bin, dass mein MacBook dafür verantwortlich ist. Es denkt, super ich bin im WLAN, kann ich mal gleich alles aktualisieren und mir gleich noch alle notwendigen Updates runterladen.

Da musste ich noch die passenden Diagnose-Rechner und Software für die Fahrzeuge der Firma, finden. Ohne Internet geht das nicht.

Was nun? Erstmal alle Cloud-Dienste wie OneDrive, I-Cloud, Adobe, … und was es sonst noch so alles gibt abgeschaltet. Dann noch das E-Mail-Programm ausgeschaltet. 

Jetzt geht es und ich komme mit dem Datenvolumen Monat hin.

Der Versuch in der Firma ans Netz ranzukommen, ging nicht, oder besser wollten sie nicht. WLAN haben sie keins, und einfach so ins LAN, haben sie mich nicht gelassen. Die Antwort war; ist technisch zu kompliziert, bekommen wir nicht hin, da nur bestimmte MAC-Adressen freigeschaltet sind. OK, ich habe verstanden die wollen nicht; ist aber auch OK, habe ja die SIM-Karte.

Dann habe ich mich gefragt, wie die hier überhaupt arbeiten.

Die meisten, aber nicht alle haben ein Smart-Phone. Also Internet geht. Einige habe keins, geht aber irgendwie auch für die Leute. Da ich eins dieser Fachbücher auch digital in englisch hatte war es nicht so schwer die Inhalte jeweils so in kleine Happen zu packen, und nach dem Training an alle zu verschicken. Die meisten haben aber keinen Laptop oder PC zu Hause. Alles was die machen geht nur über das Smart-Phone. Ich habe es so kennen gelernt, erst der PC dann der Laptop, dann das Smart-Phone. Die Menschen hier haben die ersten beiden Schritte übersprungen und sind direkt auf das Smart-Phone gegangen. Das stelle ich mir extrem schwierig vor alles auf dem ding zu haben, erstens, weil der Bildschirm doch recht klein ist, und ich mir nicht vorstellen kann, wie ich meine Daten auf dem Smart-Phone ordnen könnte. Geht aber, die Menschen hier können das.

Und vor ca. 5 Jahren, gab es hier nicht mal das. Da gab es einen Sendemast und der musste immer noch besonders eingeschaltet werden. Pro Tag gab es am Abend für 1h Internet, wo meine seine E-Mails laden und versenden konnte. Dann war Schluss mit Internet bis zum nächsten Abend.

‚StayTuned

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